Wie wird das Wort zum Bild, das Bild zur Wirklichkeit?

Die Ausstellung vereint kontrastiv Kunstwerke, die den Prozess des Verstehens auf buchstäbliche oder metaphorische Weise reflektieren. Bei buchstäblicher Kunst entsteht häufig ein besonderer Witz durch den Kontrast zwischen ästhetischer Einfachheit und konzeptueller Schärfe. Die inhaltliche Tiefe muss allein durch eine Decodierung relevanter Parameter wie Material, Kontext oder Titel offengelegt werden.

Metaphorische Kunst dagegen hat eher einen Hang zur inhaltlichen Aufladung, zum Überlagern und Verknoten. Der Verstehensprozess muss hier durch eine „Entwirrung“ von Inhalt und ästhetischer Repräsentation erreicht werden. Dieses Wechselspiel zwischen Wahrnehmung und Interpretation bildet das Hauptpotenzial buchstäblicher wie auch metaphorischer Kunst.

Mit dieser theoretisch und visuell anspruchsvollen Thematik gliedert sich die Ausstellung in Institute. Das erste Institut ist die BIBLIOTHEK, die sich speziell auf das Verhältnis von Wort und Bild konzentriert, Institut II der KUNSTRAUM, der sich mit Metaphorik in Bildender Kunst und Gesellschaft beschäftigt, Institut III ist der ZOO, wo der Gebrauch bildlicher und sprachlicher Symbole in Natur und Kultur untersucht wird und Institut IV ist der SHOP, der sich buchstäblich auf das Produkt Buch und die damit verbundenen Vermarktungsstrategien konzentriert.


Konzept: Elmar Hermann
KuratorInnen: Elmar Hermann, Constanze Müller (D21)
Mitarbeit: Anne Cathrine Mosbach,
Johanna Trinkerl,
Dr. Frank Liedtke,
Emanuel Matthias
Gestaltung: neospektiv
Kooperationspartner: ASPN Galerie,
Max-Planck -Institut für evolutionäre Anthropologie,
Galerie Jochen Hempel,
Galerie Kleindienst,
Institut für Germanistik der Universität Leipzig,
Jörg Kowalski,
ROTORBOOKS,
Galerie Michael Janssen,
Aquazoo Löbbecke Museum,
Robert Schumann Hochschule Düsseldorf,
Adolf Kerkhoff,
Phillip Schulze,
Konditorei Heinemann

04.09.–25.10.2020
Düsseldorf

In Düsseldorf startet das Projekt im Frühjahr mit einem Konzert im Aquazoo in Kooperation mit Studierenden der Robert Schumann Musikhochschule. Mit Verzögerung durch die Corona Pandemie findet im Herbst die Ausstellung an zwei Orten in Düsseldorf Flingern statt: dem Buchladen Papier und Gelb und dem Kunstraum Institute for Artistic Research. Die verschiedenen Institute werden hier durch unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der Ausstellung repräsentiert: Sprache, Bild, Forschung & Buch.

Veranstaltungen 📅

04.9. 17 – 22 Uhr
Eröffnung
Studio for Artistic Research

05.9. 17 Uhr
Talk mit Tarik Kentouche, Estefanía Landesmann & Frank Liedtke
Studio for Artistic Research

06.9. 20 Uhr
Methlife
Papier & Gelb

11.9. 20 Uhr
Screening mit Claudia Barth
Studio for Artistic Research

18.9. 20 Uhr
Screening mit Dieter Kiessling
Studio for Artistic Research

26.9. 17 Uhr
Lesung mit Jörg Kowalski,
Hearing von Anna Schimkat & Michael Barthel
Papier & Gelb

02.10. 17 Uhr
Talk mit Petra Maitz, Emanuel Mathias & Noemi Smolik
Studio for Artistic Research

20.03.–28.04.2019
Leipzig

In Leipzig eröffnete die Ausstellung im Vorfeld der Leipziger Buchmesse mit einem Symposium in der Bibliothek Albertina. In Kooperation mit der Universität Leipzig wurde ein Programm mit wissenschaftlichen wie künstlerischen Beiträgen realisiert. Im Anschluss wurde die Ausstellung dann an verschiedenen Orten in der Stadt gezeigt, die auf eigene Art vier unterschiedliche Institute abbilden: Bibliothek, Zoo, Kunstraum & Shop.

im wahrsten Sinne
literal arts, literal meaning

Symposium 20.3.2019
10 Uhr Bibliothek Albertina
Universität Leipzig


Das Symposium zeigt die Beziehungen zwischen künstlerischer Produktion einerseits und sprachlichem Handeln andererseits auf, und dies spezifisch anhand des Begriffs des Literalen. Dieser wird als Oberbegriff für literal arts oder Buchstäblichkeit in der Kunst einerseits, für literal meaning oder wörtliche Bedeutung sprachlicher Äußerungen andererseits, verwendet.

Vor dem Hintergrund neuerer Beschreibungsansätze und künstlerischer Positionen werden konvergierende wie differenzierende Eigenschaften einer Literalität in Sprachperformanzen und künstlerischen Prozessen aufgespürt.

Darüber hinaus wird ein direkter Dialog zwischen Sprache und Bildern initiiert, indem künstlerische Arbeiten in die Struktur des Symposiums eingebaut werden. Vorträge und Kunstwerke dienen gleichwertig nebeneinander als Ausgangspunkt einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Literalen.


Elmar Hermann: abcdefghijklmnop qrstuvwxyz
Christine Domke: Text/Bild. Zur Gestalt(ung) von Kommunikation im öffentlichen Raum
Phillip Schulze: Literal Sound. Minimalism and Experiments in Music Composition.
Claudia & Isabelle Barth: Eu nao falo portugues
Olaf Jäkel: Metapher und Wörtlichkeit
Anna Schimkat & Michael Barthel: A VOCHEL WO RED
Frank Liedtke: Bildlichkeit und Implikaturen
Constanze Müller: "Ausstellungseröffnung"

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